„Ich kann die gegrätschte Biokinematik-Übung nicht machen“, teilte mir meine neue Biokinematik-Klientin im Eingangsgespräch mit. Dies war ihr dritter PersonalTraining-Termin bei mir. Bereits nach so kurzer Zeit kann sie bereits auf einige persönliche Erfolge und die dadurch zurück erlangte Zuversicht und Lebensfreude zurückblicken. Ihr Ziel: Diesen Sommer wieder kleine Wanderungen unternehmen zu können. „Woran lag es?“ wollte ich wissen.
„Je breiter ich stehe, desto instabiler werden meine Knie. Deshalb stehe ich entweder zu schmal oder ich höre zu früh auf zu trainieren. Das frustriert mich, macht mich unsicher. Im Kopf weiss ich ja, es kann nichts passieren. Doch irgendetwas in mir fordert mich unmittelbar auf, die Übung abzubrechen! Weisst du, ich habe in den vergangenen Jahren einige unangenehme Erfahrungen mit Luxationen (Verschiebung) erlitten. Ich möchte keinesfalls ein Risiko eingehen.“
„Das verstehe ich gut. Gehen wir folgendermassen vor: Du zeigst mir, wie du die Übung machst. Anschliessend schauen wir weiter.“ Meine Klientin macht sich für die Übung bereit. „Breiter geht leider nicht. Ansonsten beginnen meine Knie sofort an zu wackeln… Ich verliere die Kontrolle – das macht mir Angst.“
Instabilität in Form von Muskelzittern
Sie fährt fort, nimmt die Ausgangsstellung ein – breiter als zuvor und beginnt. Sekundenbruchteile später: Die Instabilität macht sich sofort bemerkbar. Meine Klientin hält diesen Zustand nicht aus, bricht sogleich ab!
Wir fahren mit einem wingwave-Coaching weiter. Die Angst beim Üben etwas „kaputt zu machen“ sitzt tief. Ihre subjektive Empfindung der Angst auf der Skala, eine 8 – also sehr hoch. Nach lediglich einer Winksequenz meint sie erstaunt und sichtlich erfreut: „Jetzt ist sie weg, die Angst. Sie ist völlig irrelevant geworden. Ist das möglich?“ Nach meinen Erläuterungen wiederholt Sie die Übung ohne zu zögern – mit relativ breitem Stand, was in ihrem Fall wirklich schwierig war.
Als ob da nie etwas gewesen wäre…
Selbst für mich kaum fassbar: Meine Klientin führt die Übungen aus, als ob da nie etwas gewesen wäre. Kein Zeichen von Instabilität, Wackeln oder ähnliches! Zum ersten Mal gelingt es ihr, in der Übung zu bleiben und die Muskeln arbeiten zu lassen und zu fühlen, was da in ihrem Körper abging. Sie geniesst es geradezu. Anschliessend ist sie hin und weg. „Da war nichts mehr. Keine Angst, absolut gar nichts mehr!“ Strahlende Augen, freudiger Blick… Diesen persönlichen Erfolg verankerten wir ebenfalls mit EMDR (Genussweben). Und dann: Wiederholte sie die gleiche Übung gespannt gleich noch einmal – insgesamt vier Mal. Die Wiederholungen erwiesen sich als simple Sache. Meine Kllientin strahlte über das ganze Gesicht. „Endlich spüre ich meine Muskeln. Bestimmt habe ich morgen Muskelkater. Schon lustig, dass ich mich auf einen Muskelkater freue. Damit weiss ich, dass ich gut trainiert habe.“
Wunderbar! Nicht zuletzt machen diese Erlebnisse meinen Job so unendlich spannend. Und ich darf diese Tätigkeit als Biokinematik Trainer und Wingwave Coach tagtäglich ausüben und andere Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen. Ich bin unendlich dankbar und glücklich diesen Weg eingeschlagen zu haben!