Irgendwas nagte an mir. Ich hatte das Gefühl, dass meine super-gepolsterten kompfortablen Lauschuhe zunehmend schwerer wurden, mich geradezu behinderten. Gerade im Gelände, jenseits des Asphalts, hatte ich das Gefühl, den Boden nicht mehr richtig spüren zu können.
Ich sprach Désirée an und fragte nach ihrer Erfahrung mit Läufern und Schuhen. Sie empfahl mir Barfuss Schuhe und ich hörte auf sie: In einem Sport-Fachgeschäft meinte der Verkäufer: „Five-Fingers? Total toll. Probieren Sie einfach mal!“
Tja, das Probieren war nicht so einfach! Ich habe bestimmt pro Schuh sieben Minuten gebraucht bevor ich mit den Zehen im jeweils richtigen „Fach“ war.
„Langsam anfangen mit den neuen Schuhe“, das waren Désirées Worte. Das tat ich dann auch: Erstmal ein paar Meter im Haus, dann auf ziemlich ebenen drei Kilometern, dann juckte es mich und ich lief 5 km im Gelände. Es machte tierischen Spaß – am nächsten Tag spürte ich meine unteren Waden wie nach einem langen Lauf.
Heute laufe ich locker bis Halbmarathon in den Zehenschuhen, auf nahezu jedem Boden. Ich knicke nicht mehr um, bin viel stabiler, schneller und habe auch das Gefühl, viel aufrechter zu laufen und effektiver zu trainieren. Nach dem ersten Muskelkater im kleinen Zeh, kann ich mit meinen Zehen total viel anstellen. Sehr beweglich sind sie geworden, kräftig und irgendwie auch sonst aktiver. Kalte Füße gehören übrigens auch der Vergangenheit an!
Meine gut gedämpften Schuhe sind alle verschwunden, ich laufe in den Wettkämpfen meist Nike Free (2.0) und was ich damit erlebt habe, das erzähle ich auch noch. Später. Jetzt muss ich loslaufen!
Wir trainieren nämlich für den Oxfam-Trailwalk. Und auch dort werde ich auf Teilstrecken „fast barfuß“ unterwegs sein…
… von Ruth Urban www.coachYourMarketing.de)